Gemischte Gefühle beim Saisonhöhepunkt
Nach dem bereits sehr besonderen Jahr 2020 ist bislang auch das Jahr 2021 für alle ein mindestens ebenso besonderes. Dies betrifft neben allen anderen Bevölkerungsgruppen auch die Sportler, monatelang war kein Training in Gruppen auf Sportanlagen oder anderswo möglich. In der Leichtathletik führte der vollständige Stopp des Breitensports zu einer gewissen Schieflage, da Sportler aus Leistungskadern oder mit entsprechenden Verbindungen nahezu keine Einschränkungen ihrer Trainingsmöglichkeiten hatten, während für andere Athleten an ein reguläres Training nicht zu denken war.
Seit Anfang Mai finden nun wieder eingeschränkt Wettkämpfe statt, bei denen zumindest für einige die Möglichkeit besteht, das Training auch in Leistung umzusetzen. Aufgrund der in diesem Jahr stattfindenden olympischen Spiele wurden allerdings auch die Deutschen Meisterschaften sehr früh angesetzt, bereits am ersten Juniwochenende fanden diese wie im vergangenen Jahr in Braunschweig statt, unter noch einmal verschärften Bedingungen (Tests, Maskenpflicht, begrenzter Aufenthalt) im Vergleich zum Vorjahr. Die beiden Athletinnen des TSV Zirndorf, Miriam Backer (400 Meter Hürden) und Tina Pröger (Dreisprung), waren erneut qualifiziert und bereit, sich mit den besten Athletinnen des Landes zu messen.
Den Auftakt bildete Miriam Backer, die auf der Stadionrunde noch mit den Hürden zu tun hatte. Nach einem dynamischen Start und sehr flüssigem Auftakt war die zweite Kurve nicht energisch genug, was sich dann an der vorletzten Hürde rächen sollte. Der geplante Rhythmus konnte nicht mehr umgesetzt werden, ein zusätzlicher Schritt wurde eingefügt, weswegen sie deutlich abbremsen musste – nach 320 Metern die schlimmste Herausforderung, da ein erneutes Beschleunigen nahezu nicht mehr möglich ist. So kam sie schließlich in 62,68 s als insgesamt 12. ins Ziel, ein Ergebnis deutlich unter ihren Wünschen und Möglichkeiten.
Am Nachmittag war dann Tina Pröger im Dreisprung an der Reihe. In einem sehr starken Teilnehmerfeld war von Anfang an klar, dass nur ein optimaler Versuch die Teilnahme am Endkampf der 8 besten Athletinnen ermöglichen würde. Leider erwischte auch Tina nicht den besten Tag, in einer technisch so komplexen Disziplin wie dem Dreisprung muss alles auf den Punkt passen. Bei einem Versuch vor dem Brett abgesprungen, bei zwei anderen nicht in den perfekten Sprungrhythmus gekommen – dann stand Platz 10 mit 12,19 m in der Ergebnisliste, auch hier kein Ergebnis nach Wunsch.
Zwei nicht zufriedene Athletinnen – war dann der Wettkampf komplett enttäuschend? Natürlich nicht. Auf diesem nationalen Topniveau kann nicht immer alles perfekt laufen, beide Athletinnen haben dennoch gezeigt, dass sie zurecht auf dieser großen Bühne sind und haben den TSV Zirndorf sehr würdig vertreten. Hierfür gebührt sowohl Tina als auch Miriam großes Lob und ein herzlicher Dank des gesamten TSV Zirndorf!